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Am vergangenen Sonntag war ich im Cube 521 in Marnach zum Konzert. In diesem Konzertsaal bin ich vorher noch nie gewesen. Der Pianist Jean Muller spielte zwei Schubert-Sonaten, die ich barfuß genießen durfte. Die Schuhe lagen dabei unter dem Sitz, wo sie auch in der Pause liegen blieben.
Da ich sowohl zu Beginn als auch nach der Pause jeweils unter den ersten war, die Platz nahmen, und ich am linken Rand des Sitzblocks saß, durfte ich öfter aufstehen, um andere Leute passieren zu lassen, wobei sie meine nackten Füße gut sehen konnten. Allerdings äußerte sich niemand dazu, auch nicht während der Pause, als ich in Sichtweite des Tresens barfuß an einem runden Tischchen stand um mein Getränk zu mir zu nehmen.
Da draußen kaltes und ziemlich ungemütliches Wetter herrschte, zog ich vor dem Hinausgehen meine Minimal-Schuhe wieder an. Während des Konzerts wären sie mir definitiv zu warm gewesen.
André, du hast das Konzert mit allen Sinnen genossen. Das Klavierkonzert war sicher für deine Ohren angenehm. Je nachdem wie du sitzt, und wie der Boden beschaffen ist,halte ich es durchaus für möglich leichte Schwingungen der Musik auch zu fühlen. Mit den Fußsohlen zu spüren geht nur wenn weder Strümpfe noch Schuhe stören.
In der Pause hatten die Leute sicher interessanteres zu reden, als darüber wie die anderen gekleidet sind.
Ich glaube auch, dass es interessantere Themen gibt als Klamotten. Ansonsten gab es in dem Bereich für Empfang und Verpflegung auch jede Menge großformatige Fotos an den Wänden zu bewundern, wo man zum Teil barfüßige Künstler sehen konnte, da passte mein Auftritt gut dazu. Im Übrigen trug ich lange dunkelblaue Jeans, ein blaues langärmeliges Hemd, einen grauen Sakko, und eine kleine schwarze Schultertasche. Also eher unauffällige Kleidung. Dazu mein graues Haar, was möglicherweise respekteinflössend wirkt.
Das mit den Boden-Schwingungen ist ein guter Gedanke, aber ich denke, dass man sie eher auf der Bühne spüren kann, leider war Jean Muller nicht barfuß am Klavier.
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